Immer wieder werden wir benachrichtigt, wenn Hunde oder Katzen entlaufen sind und gebeten einen Vermisst-Post auf unserer Tierheim Facebook Seite abzusetzen, wobei wir euch sehr gerne unterstützen! Für Hundebesitzer sind vermisste Hunde jedoch ein wahr gewordener Albtraum, denn Gefahren wie der Straßenverkehr, Giftköder oder Wildtiere stellen für die geliebten Familienmitglieder eine lebensgefährliche Bedrohung dar.
Aber warum flüchten hunde überhaupt?
- Verfolgen einer Fährte: Und das zählt nicht nur für Jagdhunde: Fast alle Hunde reagieren mit Begeisterung, wenn sie auf eine interessante Spur stoßen, und geben die Verfolgung dieser nur ungern auf.
- Läufigkeit einer Hündin: Der Fortpflanzungstrieb treibt Rüden oft zu verzweifelten Taten wie langen Wegen oder durchwachten Nächten vor der Haustür einer Angebeteten.
- Ungewohnte Umgebung: Hunde sind Gewohnheitstiere und lieben Rituale. Eine fremde Umgebung kann bei ihnen Panik auslösen. Dann greift der Fluchttrieb und sie versuchen, den Weg nach Hause zu finden.
- Angst: Ein lauter Knall wie bei einem Feuerwerk oder Gewitter, die Tür zur Tierarztpraxis oder ein unbeliebter Artgenosse – viele Hunde haben vor irgendetwas Angst und suchen schnell das Weite, wenn sie können.
- Langeweile: Wenn Vierbeiner viel allein sind und/oder nicht ausreichend beschäftigt werden, kommen sie auf dumme Gedanken.
wichtig: ruhe bewahren und den hund nicht schimpfen!
Die meisten vermissten Hunde werden gefunden oder kehren nach kurzer Zeit von ganz allein nach Hause zurück. Allerdings solltest du nicht untätig sein und einfach warten. Je schneller du handelst, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass deine Spürnase gefunden wird. Den Hund zu schimpfen, wenn er wieder da ist, ist kontraproduktiv.
- Vor Ort eine halbe Stunde warten: Denn meist kehren Hunde wieder dorthin zurück, wo sie ausgebüchst sind.
- Suche starten: Bitte Familie, Freunde und Nachbarn nach deinem Tier Ausschau zu halten. Suche die Umgebung ab. Überlege, wo dein Hund Zuflucht suchen könnte. Bei einem Rüden: Frage nach läufigen Hündinnen in der Umgebung.
- Soziale Medien nutzen: Poste eine Suchmeldung mit Foto in den sozialen Medien. Solche Posts erreichen in kürzester Zeit eine enorme Reichweite und führen oft zum Erfolg.
- Suchplakat aufhängen: Fertige ein Plakat mit dem Foto deines Vierbeiners und deiner Telefonnummer an und hänge es an Laternenpfählen, Stromkästen und Schwarzen Brettern in der Umgebung auf. Bitte beachte, dass in vielen Gemeinden eine Genehmigung für das Aufhängen von Plakaten erforderlich ist.
- Verschwinden beim Haustierregister melden: Informiere dein und andere Haustierregister (Findefix, TASSO) über das Verschwinden deines Tieres.
- Hilfe vor Ort suchen: Wende dich an Institutionen wie die Polizei, das örtliche Tierheim, den Tierschutzverein, das Fundbüro, die Feuerwehr und das Ordnungsamt und melde das Verschwinden deines Hundes.
- Nachfrage bei Straßenmeistereien: Verletzte und tote Tiere werden von Bauhöfen und Straßenmeistereien aufgesammelt. Frage dort nach, ob dein Hund gefunden wurde.
was soll ich tun, wenn ich einen Hund finde?
- Beobachte das Tier und stelle sicher, dass es wirklich allein unterwegs ist.
- Prüfe, ob es eine Hundeplakette mit Namen und Telefonnummer bzw. eine Haustierregisterplakette trägt.
- Nimm den Hund auf keinen Fall einfach mit, sondern informiere zuerst die zuständigen Behörden wie die Polizei, das Ordnungsamt und/oder das örtliche Tierheim.
- Lass den Vierbeiner auf keinen Fall allein, versuche ihn zu beruhigen und ggf. anzuleinen. Nähere dich dem Hund allerdings vorsichtig, denn du weißt nicht, wie er reagiert.
- Im Tierheim oder bei einem Tierarzt wird der Chip ausgelesen und in den Haustierregistern kontrolliert, ob das Tier registriert wurde. Ist das der Fall, wird der Besitzer kontaktiert.
Quelle: Fressnapf, Bildquelle: Pixabay