Die Vorfreude steigt, nur noch wenige Tage, bis die Adventszeit beginnt: die Tage werden kälter, Plätzchenduft liegt in der Luft und Weihnachtsmärkte sind nach der coronabedingten Pause eine willkommene Abwechslung. Aber gerade in der Adventszeit lauern für Haustiere einige Gefahren, auf die wir euch gerne aufmerksam machen wollen.
Gefahrenquelle 1: Lichterketten und Kabel
Keine Vorweihnachtszeit ohne funkelnde Lichter! Lichterketten und Kabel bedeuten aber auch ein enormes Gefahrenpotenzial für Hunde und Katzen: Vor allem Welpen und Junghunde knabbern und beißen gerne Kabel an, auch Katzen finden Lichterdrähte und Kabel von Lichterketten zum Spielen interessant. Während batteriebetriebene LED-Lichterketten weniger problematisch in Hinblick auf einen Stromschlag sind, ist dies etwas ganz anderes beim Durchbeißen von Kabeln, die an der Steckdose hängen. Nichtsdestotrotz besteht bei beiden, also sowohl bei batterie- als auch strombetriebenen Kabeln das Risiko einer Strangulation beim Spielen.
Achte also bitte darauf, dass du deine Kabel weitestgehend schützt und vor deinen Fellnasen unzugänglich machst. Um deine Lichterketten auch im nächsten Jahr wieder benutzen zu können, nicht zu beschädigen und deine Vierbeiner vor Unfällen zu bewahren, sollten die Lichterketten, Drähte und Kabel zudem möglichst nicht für Hund und Katze erreichbar sein.
Gefahrenquelle 2: Kerzen
Advent, Advent, das Haustier brennt! Das möchten wir uns gar nicht erst vorstellen, aber trotzdem sind Kerzen, ob am Adventskranz oder so auf dem Tisch stehend oder ganz oldschool auf dem Weihnachtsbaum eine weitere Gefahrenquelle für unsere Haustiere. Während der Advents- und Weihnachtszeit verzeichnet die Feuerwehr jährlich über 10.000 Brände – ausgelöst meist durch einen unachtsamen Moment. Und da kommen wieder unsere Fellnasen ins Spiel: Denn auch unsere Haustiere können – auch wenn unabsichtlich – Brände auslösen. Gerade Katzen lieben es, andere Gegenstände zu berühren und zu streifen, oder ungeachtet von Verboten, Dinge vom Tisch zu fegen.
Während sich Katzen häufig an Flamme und Wachs verbrennen, wenn sie unachtsam über Tische und Kommoden schlendern, sind es bei Hunden Verbrennungen, wenn sie unterhalb einer Kerze ruhen und Heißwachs heruntertropft.
Wir raten zu LED-Kerzen, die es auch in Echtwachsoptik gibt.
Gefahrenquelle 3: ätherische öle, duftlampen und räucherstäbchen
Wir finden den Duft super, Katzen jedoch überhaupt nicht. Im Gegenteil: Wenn es intensiv nach Orangen und Citrus, nach Moschus und Zimt riecht, ist das für unser Tier sehr unangenehm. Nicht selten bekommen Katzen durch das Einatmen langwierige Entzündungen an den Nasenschleimhäuten. Auch bei Duftlampen und Räucherstäbchen besteht das Risiko, dass sich Katzen an den heißen Gegenständen verbrennen und verletzen.
Gefahrenquelle 4: Weihnachtsbaum und Weihnachtsstern
Es ist ein vollkommen natürliches Bedürfnis von Katzen, Gras und andere Kräuter zu fressen. Bei Hauskatzen kann es schnell vorkommen, dass sie auch andere Pflanzen – darunter auch Weihnachtsbäume – anknabbern. Viele Nadelbäume, zum Beispiel Kiefern, enthalten einen für Katzen und Hunde giftigen Stoff, der Durchfall und Übelkeit auslöst. Auch der gerne in der Adventszeit verschenkte Weihnachtsstern birgt Gesundheitsrisiken für Hund und Katze: der weiße Milchsaft, der in allen Pflanzenteilen enthalten ist, ist giftig und kann zu Hautreizungen und Vergiftungserscheinungen wie Zittern, Erbrechen und Taumeln führen. Bitte achtet auch bei Amaryllis, Mistelzweigen, Christdorn, Lilien und Wüstenrose darauf, dass diese Pflanzen für Tiere giftig sind. So nebenbei, wusstet ihr, dass die beliebte Nordmanntanne im Gegensatz zu allen anderen Tannenarten für Katzen ungiftig sind? Und wenn die Katze den Weihnachtsbaum trotzdem als Turngerät umfunktioniert, dann haben wir einen kleinen Tipp für euch: Fast alle Katzen finden den Geruch von Zitrusfrüchten sehr unangenehm. Also hängt einfach ein paar Zitronen oder Orangenscheiben an den Baum. Sieht nicht nur gut aus, sondern riecht auch schön weihnachtlich!
Gefahrenquelle 5: Lametta und Weihnachtskugeln
Katzen lieben funkelnde, sich bewegende Gegenstände. Lametta und Christbaumkugeln sind solche Gegenstände. Durch das Glitzern und der Bewegung im Luftstrom weckt Lametta den Jagdinstinkt der Katzen. Beim Verschlucken von Lametta ist jedoch erhöhte Achtsamkeit geraten: in der Regel kann Lametta laut Tierärzten ohne operativen Eingriff zum kurzfristigen Darmverschluss mit anschließendem Riss des Darms führen. Auch leicht zerbrechliche Glaskugeln können bei Verschlucken zu schwerwiegenden Schnittverletzungen in der Speiseröhre sowie im Magen-Darm-Trakt sowie an den Pfoten führen. Wir raten zu Plastikkugeln und auf Lametta gänzlich zu verzichten und alternativ auch den Weihnachtsbaum mit hölzernen Dekoartikeln oder Strohsternen zu schmücken.
Gefahrenquelle 6: Essensreste, Schokolade und Plätzchen
Bitte achtet unbedingt drauf, dass eure Haustiere nicht unbeaufsichtigt an Essensreste der Speisetafel oder süße Plätzchen kommen. Gerade bei splitternden Geflügelknochen oder Fischgräten besteht eine erhöhte Verletzungsgefahr. Auf keinen Fall sollten Hunde und Katzen gewürzte oder zu süße Speisen bekommen. Zu großer Vorsicht raten wir auch bei Plätzchen und Schokolade. Was für uns Menschen eine willkommene Sünde in der Vorweihnachtszeit ist, kann für unsere Fellnasen mit erheblichen gesundheitlichen Problemen einhergehen: Schokolade ist durch das in Kakao enthaltene Theobromin für Katzen und Hunde sehr gefährlich und kann zum Tod führen. Auch Rosinen und Nüsse, welche oft in Plätzchen, Kuchen und Schokolade enthalten sind, sind für unsere Vierbeiner pures Gift. Auch Bittermandeln, die oft in Kuchen und Plätzchen Verwendung findet, beinhalten die Substanz Amygdalin, bei der während der Verdauung giftige Blausäure freigesetzt wird. Erdnüsse können Allergien auslösen und sollten nicht an Hunde mit Herz- oder Nierenproblemen gegeben werden. bei Pistazien, Walnüssen und anderen Schwarznüssen besteht die Möglichkeit eines Schimmelpilzbefalls, der für Hunde lebensgefährlich sein kann!
Wenn ihr euren Haustieren etwas Besonderes zur Weihnachtszeit in den Napf legen wollt, dann besorgt doch extra auf die Tiere abgestimmten Hunde – oder Katzenkekse im Zoofachhandel eures Vertrauens!