Bald ist es wieder so weit: Weihnachten steht vor der Tür und auf unzähligen Wunschzetteln kleiner Kinder wird sicherlich auch ein Haustier, wie z.B. ein Welpe oder ein Kätzchen stehen. In vielen Fällen geht der Wunsch an Heiligabend in Erfüllung, um die Tochter oder den Sohn mit freudigen Augen zu sehen. Während sich aber das falsche Spielzeug oder das in der falschen Größe ausgesuchte Kleidungsstück leicht wieder umtauschen lässt, ist das bei einem Haustier nicht der Fall.
Leider können viele Eltern leuchtenden Kinderaugen nur schwer widerstehen und geben dem Wunsch nach einem Haustier unüberlegt nach – vor allem in der Weihnachtszeit. Oft werden dann Hund oder Katze voreilig angeschafft – nicht selten zum Leidwesen des Tieres. Nicht wenige Tiere landen dann, wenn es „lästig“ wird, im Tierheim oder werden herzlos irgendwo ausgesetzt. Gerade bei winterlichen Temperaturen haben Welpen, Kitten und Kleintiere kaum eine Überlebenschance, werden sie nicht rechtzeitig gefunden und versorgt.
Tierheime nach den feiertagen überfüllt
Erfahrungsgemäß verzeichnen Tierheime nach den Weihnachtsfeiertagen und Neujahr eine regelrechte Rückgabewelle an Tieren. Aus diesem Grund haben mittlerweile viele Tierheime und Zoohandlungen vor und zwischen den Feiertagen eine Vermittlungs- und Verkaufssperre eingeführt. Leider gehen viele Menschen davon aus, jederzeit ein Tier aus dem Tierheim holen zu können. Dass eine ausführliche Beratung notwendig ist, dabei auch auf die individuellen Begebenheiten (z.B. Zeit und Kostenaufwand eines Haustiers) geachtet werden muss und das tierische Familienmitglied auch in die Familie passen muss, wird oft im Vornherein nicht bedacht.
Wichtig zu wissen ist, dass sich ein Tier – ganz egal ob Hund, Katze, Hase oder ein Wellensittich – an seine Bezugsperson bindet und bei einem Besitzerwechsel unnötig leidet, denn das Tier muss sich an eine fremde Umgebung und an einen neuen Tagesablauf gewöhnen, was erheblichen Stress bedeutet. Ein Tier versteht im Gegensatz zu einem Menschen nicht, warum sein Leben plötzlich auf den Kopf gestellt wird und nicht mehr bei seiner Bezugsperson bleiben darf. Muss ein Haustier mehrfach den Halter wechseln, kann es ernsthafte psychische Störungen davontragen.
Wir, das Team vom Tierheim Königswiese, haben uns entschlossen, dass es vom 15.12.2022 bis einschließlich 15.01.2023 einen Vermittlungsstop geben wird. Erst danach werden wieder Tiere in neue Zuhause vermittelt.
Achtung vor Tierhändlern!
Bevor man sich ein Haustier anschafft, muss auch überlegt werden, wo und von wem das Tier gekauft wird. Allen voran Angebote im Internet für Welpen sollten kritisch hinterfragt werden, denn teilweise werden Welpen in Deutschland verkauft, die im Ausland unter tierschutzwidrigen Bedingungen gezüchtet, den Muttertieren frühzeitig entzogen wurden und/oder krank und unterentwickelt sind.
Kauft nicht spontan und informiert euch vorher über das gewünschte Haustier!
Ohne das nötige Vorwissen werden der Zeit- und Kostenaufwand bei Haustieren häufig unterschätzt. Der kleine Welpe, wird vielleicht nicht sofort stubenrein oder muss unerwartet von einem Tierarzt versorgt werden – wenn der Alltag nach den Feiertagen wieder einkehrt, kann das Tier, das unüberlegt gekauft wurde, bald zur Belastung werden und landet wo? Genau im Tierheim.
Um eine Enttäuschung bei allen Beteiligten zu vermeiden, solltet Ihr Euch vor dem Tierkauf umfassend informieren. Wollt ihr einem Hund oder einer Katze ein neues Zuhause geben, möchten wir euch bitten, anstatt den ersten Weg zum Züchter zu gehen, ein Tierheim zu besuchen. Hier warten Hunde und Katzen auf einen Platz in einem langfristigen, neuem Zuhause. Der Vorteil von Tierheimtieren liegt auf der Hand: Sie sind gesundheitlich durchgecheckt, kastriert und gechippt, geimpft und entwurmt und kosten im Vergleich zu Zuchttieren nur eine geringe Schutzgebühr. In unserem Tierheim stehen euch außerdem auch unsere fachkundigen Mitarbeiter gerne bei Fragen oder Unsicherheiten mit ihrer Expertise zur Verfügung.
Wichtige Fragen vor der Anschaffung eines Haustiers:
– Wer ist zuständig für die Pflege, Fütterung und Tierarztfahrten?
– Wohin mit der Fellnase, wenn es in den Urlaub geht, oder was geschieht mit dem Tier im Krankheitsfall (ggf. auch bei einem Pflegefall?)
– Wieviel Zeit muss ich meinem Haustier widmen, damit es glücklich ist und sich wohlfühlt?
– Wie viele Stunden am Tag muss mein Haustier alleine bleiben?
– Ist der Vermieter mit der Tierhaltung einverstanden und liegt eine schriftliche Erlaubnis vom Vermieter vor?
– Welches Budget muss monatlich für unser Haustier eingeplant werden? (Futter, Tierarzt, Zubehör, etc.)
– Hat ein Familienmitglied eine Tierhaarallergie?
– Kann ich meinem Kind vermitteln, dass es sich bei einem Haustier nicht um ein Spielzeug handelt, das zu einem späteren Zeitpunkt wieder weggegeben werden kann?
Verschiedene Alternativen zum Haustierkauf zu Weihnachten:
Eine Alternative zum „lebenden Geschenk“ kann zunächst ein Buch über das gewünschte Haustier sein. Auch bieten wir in unserem Tierheim die Möglichkeit an, unsere Tiere zu besuchen, mit den Hunden Gassi zu gehen und die Katzen zu streicheln, um zu sehen, ob ein Hund oder eine Katze in den Alltag passt.
Auch eine Tierpatenschaft bietet eine schöne Möglichkeit ein Tier zu unterstützen, sollte es aufgrund des Vermieters nicht möglich sein, ein Tier ins Haus zu holen. Mehr Informationen zu unseren Patenschaftsmodellen findet ihr hier: https://tierfreundepocking.de/unterstuetzen/